Angers
Reise nach Angers im Nordwesten Frankreichs


“Es ist recht und billig zu sagen, daß das Château d’Angers selbst einer Pilgerreise würdig ist; der einzige Nachteil besteht darin, daß man es in einer Viertelstunde gesehen hat.” So sah es Henry James, als er im Jahre 1882 in die Stadt Angers kam.

Dass man schon allein für die Betrachtung der dort hängenden Wandteppiche mindestens 15 Minuten braucht, widerlegt die flachsige Aussage des amerikanischen Schriftstellers. Diese Wandteppiche sind ein Zyklus, der die Apokalypse nach der Johannes Offenbarung darstellt. Nicht nur, dass diese Wandteppichsammlung aus dem 14. Jahrhundert, wohl die älteste ist, ist sie wahrscheinlich auch die größte Sammlung. Die heute noch erhaltenen Reste ergeben eine Fläche von 103×5 Meter.

Streift man durch die Straßen der Stadt Angers wird man irgendwann auf das Museum der schönen Künste stoßen. Das Musée des Beaux-Arts bietet eine wunderbare Daueraustellung zur Kunst des 14. bis 21. Jahrhunderts.

Die Galerie David d’Angers erinnert an den berühmtesten Sohn der Stadt. Hier sind zahlreiche Werke des Bildhauers ausgestellt. Das Museumsgebäude war eigentlich eine Kirche, die aber in den 1980er Jahren restauriert und mit einem Glasdach versehen wurde, dass die Innenräume in ein warmes und behagliches Licht taucht.

In der Nähe des Stadtkerns befindet sich die Ile St. Aubin, eine Insel, die zum Spazierengehen einlädt. Genauso wie die “Stadtinsel” ist auch die Umgebung Angers ein Mekka für Naturfreunde. Weite Flächen, die von den Flüssen Mayenne, Sarthe und Loire durchzogen sind, bieten auf Rad- und Wanderwegen Aktivurlaub für die ganze Familie.

Die Weinberge um Angers liefern zu jeder Mahlzeit ausgezeichnete Weine. Kenner schwören auf die vorzüglichen Loiretal-Weine.

Wer es ruhig und beschaulich mag, dem sei die Stadt im Nordwesten Frankreichs ans Herz gelegt.