Limoges
Urlaub in Limoges an der Vienne


210 Meter über dem Meeresspiegel in Zentralfrankreich liegt die Stadt Limoges. Die Altstadt lädt mit ihren verwinkelten Strassen zum flanieren ein. Allerdings bedarf es hierfür einer guten Kondition, denn nicht selten müssen kleinere Anstiege bewältigt werden. Entlang der Ufer der Vienne kann die Stadt weiter erkundet werden.

Eine der seltenen gotischen Gebäude südlich der Loire findet sich in Limoges: Die stattliche Kathedrale Saint-Etienne im historischen Stadtteil ist wohl von jedem Platz in Limoges zu sehen, denn sie überragt die ganze Stadt. Ihr Bau dauerte ganze sechs Jahrhunderte. Bei der Errichtung im 13. Jahrhundert wurde auf die Überreste einer vorherigen römischen Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert zurückgegriffen.

Innen finden sich alte Grabmäler, Glasgemälde und Wandfresken. Außen ist die Kathedrale reich mit Skulpturen verziert.
Seit dem Jahre 1711 ist Limoges für sein exquisites Porzellan bekannt. So belieferte sie bis ins 19. Jahrhundert den Pariser Hof mit seinen Geschirren. Sogar heute noch kommt ein Großteil des französischen Porzellans aus Limoges, denn rund um die Stadt gibt es große Kaolinvorkommen.

Durch den Porzellanexport kam es zu engen Kontakten mit den USA, weshalb im Limoges des 19. Jahrhunderts ein US-amerikanisches Konsulat geschaffen wurde.

Das lokale Porzellanmuseum erzählt die Geschichte der Stadt, die eng mit dem “Weißen Gold” verknüpft ist.

Limoges verfügt zudem über einige wunderschöne Kirchen. Zu nennen sei hier die Saint-Michel-des-Lions Kirche, die ihren Namen den gallorömischen Granitlöwen vor dem Südeingang verdankt und die kilometerweit zu sehen ist. Sie beherbergt die Reliquien der Limoger Schutzheiligen Saint-Loup, Saint-Marial und Saint-Valérie.

Ein weiteres kirchenbauliches Schmuckstück ist die Saint-Pierre-du-Queyroix. Aus rosafarbenem Granit gebaut, imponiert sie innen mit grandiosen Altären, vergoldeten Holzstatuen und schönen Glasfenstern.

Ein Aufenthalt in der Stadt Limoges beinhaltet zumeist auch ein Besuch in der Abtei Saint-Martial. Diese war ihrerzeit eine bedeutende romanische Basilika und galt als Konkurrentin der Abtei Cluny. Zur damaligen Zeit beherbergte sie eine Bibliothek von unschätzbarem Wert. Heute sind die meisten Manuskripte in Paris, in der Bibliothéque nationale de France zu finden. Neben ihrer reichhaltigen Bibliothek war sie auch für ihre Buchmalerei und ihre polyphonen Gesänge im ganzen Königreich bekannt.

Limoges ist aber nicht nur als “Porzellanstadt” bekannt, sondern gilt auch offiziell als “beblümte Stadt” (Ville fleurie). So bieten die Gärten des bischöflichen Palastes Hobbybotanikern alles, was das Herz begehrt. Der in Terrassen auf mehreren Ebenen angelegte botanische Garten umfasst neben einem systematischen mit über eintausend Pflanzen aus aller Welt, auch einen thematischen Bereich. Hier finden sich Pflanzen, die medizinisch genutzt werden, die aromatisch von besonderem Nutzen sind oder die einfach durch eine große Farbenpracht beeindrucken.

Der bischöfliche Palast, zu dem die Gärten und Grünanlagen gehören ist heute Sitz des Städtischen Museums der Feinen Künste. Hier zeigen verschiedene Dauerausstellungen archäologische Funde, Exponate zu Gold- und Emaillekunst und viele Gemälde u.a. des berühmten Sohnes der Stadt: Pierre-Auguste Renoir (1841-1919).

Die Anreise nach Limoges ist über den etwas außerhalb liegenden Flughafen, mit dem Auto (etwa von Paris aus über die A71 und die A20) oder mit der Bahn möglich. Die Fahrzeit mit der Bahn von Paris aus beträgt etwa drei Stunden.

Neben einem Campingplatz verfügt Limoges über einige hervorragende Hotels in zentraler Lage.