Saint-Nazaire
Reise in die kleine bretonische Hafenstadt Saint-Nazaire


Die kleine bretonische Hafenstadt an der Loure, zählt gerade einmal 66.000 Einwohner. Sie gehört zum Département Loire-Atlantique in der Region Pays de la Loire und ist Sitz einer Unterpräfektur des Départements. Der Ortsname geht auf den heiligen Nazarius zurück.

Mit dem größten Atlantikhafen ist St. Nazaire Umschlagplatz von exotischen Waren. Ihre Werft Chantiers de l’Atlantique brachte 2003 die Queen Mary 2 hervor.

Obwohl St. Nazaire eine Industriestadt ist, bietet sie Sonnenanbetern genügend Platz. Strände, kleine Sandbuchten am Atlantik sowie kleine Trichtermündungen an der Loire, laden zum Sonnenbräunen ein.

Nicht umsonst heißt St. Nazaire auch, die “Stadt der 20 Strände”. Insbesondere Richtung Süden gibt es weiße, feinsandige Strände und von Felsen umrahmte Buchten. Immerhin galt die Stadt bis ins 20. Jahrhundert als mondänes Seebad. Der bekannteste Strand ist wohl der St. Marc, dem Jacques Tati in seinem Film “Die Ferien des Monsieur Hulot” ein Denkmal setzte. Der Strand wird von hölzernen Aussichtspavillons überragt, die dem Strand wahrlich ein elegantes Aussehen verleihen. St. Nazaire an der Côte d’Amour gilt bis heute als sehr beliebter Badeort.

Hat man tagsüber genügend Sonne getankt, so sollte man unbedingt noch einmal zu den Hafendocks spazieren. Die Hafenkulisse ist grandios, denn nach Sonnenuntergang erstrahlt hier alles in mannigfaltigen Tönen. Rote und gründe Leuchtfeuer, hell erleuchtete Dockgebäude, umherwimmelnde Menschen zwischen Kränen und Pollern und einfahrende Schiffe schaffen eine ganz besondere Atmosphäre. Erst bei Nacht werden die Docks so richtig lebendig. Verdanken kann die Stadt diese Lichtsphären Yann Kersalé, der den Hafen künstlerisch ausleuchtete.

Während des Zweiten Weltkrieges war St. Nazaire ein U-Boot-Stützpunkt. Heute finden sich immer noch vereinzelte Bunker, die aber seit Mitte der 90er Jahre im Rahmen des Stadtgestaltungsprojekt Ville-Port des Architekten und Stadtplaners Manuel de Sola Morales, touristisch nutzbar gemacht werden sollen. Dank Morales ist das Stadtbild aufgefrischt. Der U-Boot-Stützpunkt ist zentraler Anlaufpunkt für Touristen. Hier gibt es nun das Escal’Atlantic sowie eine öffentliche Promenade. Ersteres ist ein Museum, das die Geschichte der kommerziellen Seefahrt erzählt. Witzigerweise ist es aber kein “normales” Museum, sondern beim Eintritt wird dem Besucher suggeriert, er stände an Bord eines Ozeanriesen. Entlang der Empfangshalle stehen Empfangsdamen und Matrosen, die die Kabinenschlüssel und Schiffspläne verteilen. Beim Rundgang auf dem “Schiff”, hat der Besucher die Möglichkeit, u.a. einen Blick in Maschinenraum und Lagerräume zu werfen. Auf dem Oberdeck kann man sich “echte” Meeresluft um die Nase wehen lassen.

Die Stadt St. Nazaire ist ein typischer Badeort, mit einer Geschichte, die fast ständig präsent ist, ohne aber den Besucher zu verschrecken. Die langen Strände sind großartig und bei weitem noch nicht so überfüllt wie in anderen, prominenteren Urlaubszielen.