Pariser Stadtstrand am Ufer der Seine – Paris-Plage

Geschrieben am 3. Juli 2012

Strandkörbe, weißer Sand, Palmen und Sonnenschirme mitten in Paris? Tatsächlich gibt es den Stadtstrand am Ufer der Seine bereits seit vielen Jahren. Jedes Jahr im Juli werden Tonnen von weißem Sand herangefahren, um einen kilometerlangen Strand am rechten Seine-Ufer aufzuschütten. Was einmal als soziales Projekt geplant war, zieht mittlerweile auch so manchen Touristen an. Denn ein kurioses Spektakel ist Paris-Plage allemal.

Ab dem 20. Juli wird die Schnellstraße Georges Pompidou wieder in ein kleines Urlaubsparadies verwandelt. 2001 rief der Bürgermeister Bertrand Delanoe, der auch heute noch amtiert, das Event Paris-Plage aus, um auch Daheimgebliebenen und finanzschwachen Familien einen kleinen Erholungsort einzurichten. Seit einigen Jahren gibt es in ganz Europa Nachahmer, wie z.B. Berlin, die ebenfalls einen kleinen Sandstrand mit allem Drum und Dran im Herzen der Stadt errichten.

Zudem gibt es zahlreiche Sportmöglichkeiten: Tischtennis, Badminton, Tischkicker, Tai-Chi, eine Kletterwand und seit neuestem auch ein Minigolf-Parcour, die Abwechslung in den „Uralub“ bringen sollen. Hinzu kommen die vielen Veranstaltungen, wie Konzerte und Auftritte von Theatergruppen und Akrobaten, die Paris-Plage mittlerweile fast zu einer Großveranstaltung und einem Vergnügungspark werden lassen.

Wer sich nun fragt, ob es denn erlaubt und empfohlen sei, zur Abkühlung in die Seine zu springen, sei gesagt: Es ist weder erlaubt, noch empfohlen in die trübe Brühe zu springen. Wer es dennoch wagt und erwischt wird, darf 11 Euro für den Spaß berappen. Dafür kann man jedoch auf der Seine baden, denn in dem Zeitraum zwischen 20. Juli und 19. August schaukelt das portable Schwimmbad „Josephine Baker“ auf den leisen Wellen der Sequana (lat. für Seine). Warum man den Namen der freizügigen Tänzerin für eine solch häßliche Schwimmhalle gewählt hat, entzieht sich wohl den Meisten. Eine witzige Idee ist das Schwimmbad aber auf jeden Fall, auch wenn eine lange Warteschlange den Zugang zum kalten Nass für geraume Zeit versperrt.

Hier noch ein paar Tipps, die einem den Aufenthalt am Stadtstrand noch etwas angenehmer machen:

Auch wenn Paris-Plage als soziales Projekt geplant war, so sind die dortigen Preise recht gepfeffert. Am besten man nimmt sich sein eigenes Picknick mit, denn ein wabbeliges Würstchen, mit Pommes Frites kann man für weniger auch woanders essen.

Bassin de la Villette, entlang des Canal de l’Ourcq (Métro Stalingrad) finden sich ganz ähnliche Veranstaltungen und Aktivitäten, allerdings sind hier entscheidend weniger Leute. Zudem kann man sich hier Ruder- und Tretboote ausleihen, um über den Fluß zu schippern.

Unweit der schwimmenden „Josephine Baker“ liegt das Batofar, ein ziemlich angesagter Nacht-Club. Den Electroschuppen kann man ganz leicht schon aus der Ferne erkennen: Es ist ein rotes Boot am Ufer der Seine, mit einem Leuchtturm an Deck.

Neben den bereits genannten Quai de la Villette und der Schnellstraße Georges Pompidou, ist der dritte Hauptstandort von Paris-Plage vor dem Hotel de Ville.

Das Programm zu Paris-Plage und weitere Informationen gibt es hier.