Sommer in Paris

Geschrieben am 27. August 2012

Es gibt das Vorurteil, dass Paris in heißen Sommern unerträglich ist: Die Sonne brennt, Erfrischungen sind nur gegen hohe Preise erhältlich und die Verkehrabgase in der Mittagshitze erschweren das Atmen erheblich. Nicht umsonst flüchten viele Pariserinnen und Pariser aufs Land, denn es herrscht wiederum das Vorurteil, dass jeder Großstadtfranzose entweder einen eigenen Weinberg, oder zumindest ein Landhaus in der Provinz besitzt.

Das es in Paris heiß werden kann stimmt …

Allerdings bietet die französische Hauptstadt gerade im Sommer, neben den herkömmlichen Sehenswürdigkeiten, eine große Vielfalt an Erholungsmöglichkeiten und kulturellen Veranstaltungen:

 

Paris-Plage (Stadtstrand)

Der jährlich aufgeschüttete Stadtstrand bietet echtes Urlaubsfeeling. Etwa Mitte Juli wird tonnenweise weißer Sand an das rechte Ufer der Seine geschüttet. Die Schnellstraße Georges Pompidou wird so zu einem kleinen Urlaubsparadies. Zwar kann man nicht in der Seine baden, jedoch bietet das Schwimmbad „Josephine Baker“ auf dem Fluß Abkühlung. Veranstaltungen, wie Konzerte und Theateraufführungen dürfen beim Stadtstrand Paris-Plage ebenso nicht fehlen, wie die Palmen am Seineufer.

 

Foire du Trône (Kirmes)

Wer Trubel und Spaß mag, dem sei die berühmteste und größte Kirmes von Paris empfohlen. Anfang April öffnet das Paradies der Achter- und Geisterbahnen und Riesenrädern. Absolute Highlights der Foire du Trône sind die Riesenschaukel „Star Flyer“, die die Fahrgäste 60m in die Höhe katapultiert, und das Hochgeschwindigkeitspendel „Power Max“, das eine Geschwindigkeit von bis 90km/h erreicht.

 

Champs-Élysées Film Festival

Etwas gediegener geht es beim Filmfestival Champs-Élysées zu. Anfang bis Mitte Juni werden jedes Jahr Independentfilme, Hollywoodblockbuster und Kurzfilme aus Frankreich und den USA gezeigt. Das Rahmenprogramm des Filmfestivals besteht aus Vorträgen, Diskussionen und Interviews mit Schauspielern und Filmemachern. Entweder man sieht sich einzelne Filme an, oder erwirbt zu Anfang des Events einen Festivalpass für schmale 35 Euro. Dieser erlaubt es, ein ganzes Wochenende, alle Veranstaltungen des Champs-Élysées Film Festivals zu besuchen.

 

Antiquités Brocante (Kunst- und Flohmärkte)

Pariskenner schwören auf deren Antik- und Flohmärkte. Die Trödel- und Kunstsaison beginnt in Paris zumeist im Mai. An prominenten Orten, wie dem Place de la Bastille bis zu weniger touristisch belebten Plätzen, wie der Hafengegend, sprießen die Floh- und Kunstmärkte wie Pilze aus dem Boden. Man sollte jedoch beachten, dass ausreichende Parkplatzmöglichkeiten eher eine Seltenheit sind. Es gilt demnach Anschaffungen von Kleiderschränken und Sofas sorgfältig zu planen.

 

Vélib’ (Öffentlicher Fahrradverleih)

Seit einigen Jahren wird versucht die Pariser Verkehrsprobleme in den Griff zu bekommen. Hierfür stellt die Stadt 1400 Fahrradanmietstationen mit insgesamt 25000 Fahrrädern zur Verfügung. So entgeht man nicht nur dem alltäglichen Verkehrschaos, sondern hält sich auch ganz nebenbei fit. Trendige Pariser schwören auf die zweirädrigen Fortbewegungsmittel. Tatsächlich brach vor einiger Zeit ein regelrechter Fahrradboom in Paris aus. Nicht nur das das Verleihgeschäft floriert, auch die Absatzzahlen gekaufter Fahrräder ist in die Höhe geschossen.

Der Preis für ein Leihfahrrad ist recht moderat: Mit einer Vélib’-Jahreskarte für 29 Euro ist die erste halbe Stunde kostenlos. Danach muss man bezahlen. Der Tarif steigt dabei stündlich an. Selbstverständlich kann man die Vélib’-Räder auch nur stündlich oder täglich ausleihen, ohne gleich Geld für eine Jahreskarte berappen zu müssen. Die Preise finden Sie hier.

 

Fête de la Musique (Musikfestival)

Jedes Jahr am 21. Juni treffen sich Profis und Laien, um zu zeigen, was sie können. Öffentliche Plätze werden zu Bühnen, Bars und Kneipen werden zu Clubs. Fast jeder Musikstil ist hier vertreten: Jazz, Rock, Pop, Barock- und klassische Musik, sowie Soul und Reggae klingen durch die Straßen von Paris. Musikalisch wird hier auf mannigfaltigste Weise der Sommer begrüßt. Wer hier noch nicht war, hat wahrlich etwas verpasst…