Maut in Frankreich | Autobahngebühren in Frankreich

Geschrieben am 6. März 2010

In Frankreich muss man wie in vielen anderen deutschen Nachbarländern Mautgebühren für die Autobahn bezahlen. Die Strecke, die ich beispielsweise meist fahre von Saarbrbücken über die A4 über Reims nach Paris kostet etwas mehr als 30 Euro. Die Strecke beträgt ungefähr 400 Kilometer, also kosten hundert Kilometer etwas weniger als zehn Euro. Eine andere Strecke, die ich fahre, wenn ich zu meiner Mutter nach Recklinghausen fahre ist die von Paris aus über die A2 und hier kosten die 200 Kilometer zur belgischen Grenze ungefähr 13 Euro.

Wenn man also mit etwas weniger als zehn Euro pro hundert Kilometern rechnet, dann kommt man immer recht gut hin für die Berechnung der Mautgebühren in Frankreich. Da es momentan aber elf verschiedene Betreibergesellschaften gibt, die es nicht einmal hinbekommen ihre Preiskataloge zusammen zu veröffentlichen oder anzupassen, kann die Maut in Frankreich von Strecke zu Strecke variieren.

Ich bin gar nicht einmal unbedingt gegen eine Autobahngebühr, auch wenn ich der Meinung bin, dass der Staat eigentlich für die Infrastruktur verantwortlich sein sollte. Mich nervt aber das uneinheitliche System in Frankreich. Ich bin vor einiger Zeit öfter nach Tschechien gefahren und habe mir am Anfang des Jahres eine Mautplackette beim ADAC besorgt und musste danach nicht mehr daran denken. In Frankreich muss ich allerdings ständig anhalten, mal ein Ticket ziehen und später bezahlen, mal sofort bezahlen. Diese Peage-Stellen gehen mir auf den Keks. Auch wenn ich froh bin, dass man wenigstens überall mit EC-Karte bezahlen kann, denn ich habe keine Kreditkarte.

Es gibt zwar ein System, mit dem man Schneller durch die Mautstationen kommt, das über Funk an der Station den fälligen betrag vom Konto abbucht, aber erstens ist dieses gerät recht teuer und zweitens wird man durch die anderen Fahrer ja doch ausgebremst und muss im Schritttempo durch die Gebührenstation, sodass sich das nicht unbedingt lohnt. Zudem gibt es keien Jahresgebühren oder ähnliches, man kann nur pro Fahrt bezahlen und das nervt. Zu gerne hätte ich mir einfach ein Jahresticket geholt und danach nicht mehr drüber nachgedacht.

Warum gibt es eigentlich das Mautsystem in Frankreich, habe ich mich gefragt und ein wenig recherchiert. Das Gasetz für das Mautsystem wurde bereits 1955 unter dem Präsidenten René Coty erlassen, weil schlicht und ergreifend kein geld für die Instandhaltung der Autobahnen übrig war. Also privatisierte man die Autobahnen streckenweise, da sich kein Betreiber für alle Strecken finden lies, es war schlicht zu wenig Kapital vorhanden. heute hätten sicher irgendwelche Scheichs oder reiche Russen das Streckennetz gekauft.

Das Alter der Maut in Frankreich kann man übrigens noch an einigen wenigen sehr alten Mautstationen bewundern. Dort gibt es noch Schranken, die sich nur öffnen, wenn man Geld in einen Trichter wirft. Ein ähnliches System wie bei unseren Zigarettenautomaten. Mir ist leider so einer noch nicht begegnet. Aber vielleicht im Sommer, wenn ich ein wenig in Südfrankreich reisen werde.