Ausschreitungen am Rande führten zu erheblichen Spielverzögerungen.
Mit einem 1:2 gegen den Tabellenletzten AJ Auxerre, sicherte sich der Montpellier HSC die französische Meisterschaft.
Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte, ist Montpellier Gewinner des Championnat de France. Die bisher höchste Platzierung des HSC in der Ligue 1 konnte in der Saison 1987/88 erreicht werden. Damals lag man nur einen Punkt hinter Girondins Bordeaux, dem Zweitplatzierten. Souveräner Sieger der Ligue 1 war damals, mit einer Differenz von sechs Punkten, der AS Monaco, der mittlerweile nur noch zweitklassig ist.
Zu Beginn war das Spiel im Stade de l’Abbé-Deschamps zwischen dem bereits feststehenden Absteiger Auxerre und der Überraschungsmannschaft Montpellier noch ausgeglichen, als etwas überraschend nach einer Ecke, Olivier Kapo in der 21. Minute per Kopf das 1:0 für den krassen Aussenseiter Auxerre markierte. Bereits 12. Minuten später glückte John Utaka allerdings der Ausgleich. Bis zur Pause erarbeitete sich Montpellier ein Chancenplus und kam immer wieder gefährlich in den Strafraum des burgundischen Klubs.
Die zweite Halbzeit des Spieles war leider von Ausschreitungen überschattet. Bereits wenige Minuten nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit flogen Tennisbälle und andere Gegenstände auf das Spielfeld, weshalb der Referee das Spiel kurzzeitig unterbrach. Nach Wiederaufnahme des Spieles machte Montpellier dort weiter, wo es vor der Unterbrechung aufgehört hatte: der HSC drängte auf das Führungstor. In der 72. Minute musste das Spiel erneut unterbrochen werden, da nun Feuerwerkskörper in den Fanblocks gezündet wurden. Eine längere Pause und lange Diskussionen, ob wieder angepfiffen werden sollte, folgten. Nachdem der Auxerre-Fanblock von der Polizei nun strenger überwacht wurde, ging das Spiel weiter.
In der 76. Minute machte Utaka, mit einem sehenswerten Tor, die Meisterschaft mit dem 1:2 für Montpellier perfekt. Der Held des Abends wurde kurz vor Schluß ausgewechselt und holte sich seinen Dank bei den Fans ab. Die Meisterschaftsfeier im Stadion, fiel dann überraschenderweise recht verhalten aus. Glücklicherweise wurden die Feierlichkeiten von keinen weiteren unrühmlichen Aktionen, einiger unverbesserlicher “Fans” getrübt.
Mit einem vergleichsweise sehr geringen Etat, ist derMontpellier HSC verdient Meister geworden. Im Laufe der Saison avancierten Spieler, wie Giroud und Yanga-Mbiwa zu Superstars, die bereits bei einigen Championsleague-Konkurrenten für Begehrlichkeiten sorgen. So wird seit Wochen Giroud mit dem Championsleague-Zweiten Bayern München, und Abwehrorganisator Yanga-Mbiwa, mit dem Bundesligavierten Borussia Mönchengladbach in Verbindung gebracht.
Wir gratulieren dem Montpellier Hérault Sport Club zur ersten Meisterschaft in der Vereinsgeschichte!
Aufstellungen:
AJ Auxerre
Sorin – Rivieyran, Boly, Grichting (83.), Segbefia (75. Gelbe Karte) – Cissé, Ndinga – Contout, Kapo – Kossoko (69.), Le Tallec(69.)
69. Minute: Oliech, Chafni; 83. Minute: Missilou
Montpellier HSC
Jourdren – Bocaly, Yanga-Mbiwa, Hilton, Jeunechamp – Cabella (70.), Saihi – Estrada (60.), Camara, Utaka (88.) – Giroud
60. Minute: Stambouli; 70. Minute: Dernis; 88. Minute: Ait Fana
Tore: 1:0, 21. Minute – Olivier Kapo (Contout ); 1:1, 33. Minute – John Utaka (Camara); 1:2, 76. Minute – John Utaka
