England – Frankreich 1:1 – Engländer ermauern sich Unentschieden

Geschrieben am 11. Juni 2012

England und Frankreich trennten sich in einem fast ereignislosen Spiel 1:1. Standen die Engländer über 90 Minuten mit zwei Viererketten tief in der eigenen Abwehrhälfte, war Frankreich bemüht, den englischen Abwehrriegel zu knacken.

Einen echten Zugriff auf das Spiel hatte Frankreich aber fast nie. Hierfür standen die Engländer defensiv einfach zu gut. Wenn Frankreich gefährlich wurde, dann nur durch Einzelaktionen, die zumeist in Distanzschüssen endeten. Der Aufbau eines Kombinationsspiel gelang der Équipe Tricolore nicht. Allein der unermüdlich rackernde Samir Nasri, konnte hin und wieder für Gefahr sorgen.

England war zu Beginn des Spieles überraschenderweise noch die bessere Mannschaft. Insbesondere Chamberlain wuselte in der gegnerischen Hälfte, echte Torchancen kamen dabei aber kaum zustande. Nach etwa 15 Minuten wurde Frankreich, insbesondere über Nasri und Ribery, stärker. Ein Distanzschuß von Nasri in der 11. Minute, sorgte erstmals für echte Gefahr im englischen Strafraum. Fast im Gegenzug scheiterte Milner nach Pass von Welbeck in der 15. Minute fast kläglich. Mit seinem schwachen, linken Fuß verzog er deutlich. Weitere Fernschüsse u.a. von Cabaye schienen das einzige Mittel der Franzosen zu sein.

Etwas überraschend dann die Führung für England: Gerrard bringt einen Freistoß von der rechten Seite in den Lauf von Abwehrspieler Lescott, der zum 1:0 in der 30. Minute einköpft. Die scheinbar wenig geschockten Franzosen machten unbeeindruckt weiter, bis endlich einer der zahlreichen Distanzschüsse seinen Weg ins englische Tor fand. Im Strafraum legte Ribery den Ball zurück auf Nasri, der trocken und unhaltbar für Hart einnetzte (39. Minute). Frankreich wurde nun stärker, ohne aber seine Bemühungen in etwas Zählbares umsetzen zu können.

Die zweite Halbzeit wurde dann zum spielerischen Tiefpunkt. Man merkte, dass England mit dem Unentschieden gut leben konnte. Frankreich hingegen fehlten eindeutig die Mittel, um zumindest phasenweise Druck aufzubauen. Das Spiel verflachte, auch weil Frankreich, wohl unbeabsichtig, das Tempo herausnahm. Es wurde nun ein Spiel zwischen Not und Elend. England vertändelte amateurhaft ihre wenigen Versuche und Frankreich schoß aus allen Lagen auf das gegnerische Tor. Weder Johnson (66. Minute) für England, noch Benzema und Co. konnten mit ihren Fernschüssen noch irgendetwas ausrichten. Auch die Spielerwechsel auf beiden Seiten verpufften.

Am Ende steht ein Unentschieden, mit dem die Engländer gut leben können. Angesichts der personellen Probleme und der mittlerweile geringen spielerischen Qualität der Three Lions, erwartete man nicht allzuviel von England. Erfreulich ist jedoch, dass mit Joe Hart edlich ein brauchbarer Torwart im Kasten steht. Frankreich hingegen muss sich enorm steigern und zielstrebiger ihre Angriffe zu Ende spielen. Allein mit Salven von Distanzschüssen läßt sich bei dieser Europameisterschaft wohl wenig holen.

Aufstellungen:

Frankreich: Lloris – Debuchy, Rami, Mexes, Evra – A. Diarra – Cabaye (84. Ben Arfa), Malouda (85. Martin) – Nasri, Ribery – Benzema

England: Hart – G. Johnson, Terry, Lescott, A. Cole – Gerrard, Parker (78. Henderson) – Milner, Oxlade-Chamberlain (77. Defoe) – Young – Welbeck (90.+1 Walcott)

Schiedsrichter: Nicola Rizzoli (Italien)

Tore: 0:1 Lescott (30.), 1:1 Nasri (39.)

Gelbe Karten: Frankreich keine Karte – Oxlade-Chamberlain, Young