Bereits 2010 wurde dem exzentrischen Schriftsteller, Filmregisseur und Maler ein Museum gewidmet. Das Maison Cocteau liegt etwa 50 Kilometer von Paris entfernt im schnuckeligen Örtchen Milly-la-Forêt. Es handelt sich hierbei um die ehemalige Residenz Cocteaus. Gezeigt werden alte Manuskripte, Zeichnungen und Filmfragmente des Künstlers. Es handelt sich also um die übliche Ausstellung eines Geburts- bzw. in diesem Falle eines Wohnhauses, das nach Ableben des Besitzers in eine museale Begegnungsstätte umfunktioniert wurde.

Anders liegt dies bei dem neueröffneten Musée Jean Cocteau im sonnigen Menton an der Côte d´Azur. Es handelt sich hierbei um ein genuines Kunstmuseum. Dank Severin Wunderman, der der Gemeinde Menton die ausgestellte Kunstsammlung, die einst Jean Cocteau und seinen Freunden gewidmet war, schenkte und des Architekten Rudy Ricciotti, eröffnete das neue Jean Cocteau-Museum seine Pforten. Mehr als 1500 Exponate, wie Grafiken, Ölgemälde und Skulpturen sind hier ausgestellt. Darunter finden sich auch Werke illustrer Künstler, wie Amedeo Modigliani, Joan Miró, Tsuguharu Foujita und von Cocteau selbst.

Schon allein das Museumsgebäude von Ricciotti ist ein Besuch wert. 14 Millionen soll es gekostet haben und ist in seinem Stil skurril, einzigartig und spielerisch zugleich. Der Blick auf das Museum enthüllt wellenförmige, weiße Betonpfeiler, die auf dem Dach in ein wildes, loderndes Flammenmeer zusammenlaufen. Cocteau hätte wohl seine helle Freude an diesem Gebäude gehabt, das direkt am Meer liegt.

Das  Musée Jean Cocteau collection Séverin Wunderman hat von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 6 Euro.

Mehr Informationen zum Musée Jean Cocteau gibt es hier.