Als ich noch zu Grundschule ging lag jeden Samstag das Mickey Mouse- Magazin, welches mir mein Vater von der Bäckerei mitgebracht hat, auf dem Frühstückstisch. Ich war ein großer Fan von Mickey, Donald und all den anderen Stars aus Entenhausen. In der Comiczeitschrift waren des Öfteren Artikel und Werbeanzeigen von einem Ort, der offensichtlich DAS Vergnügungsparadies für Kinder überhaupt ist. Die Rede ist natürlich Disneyland in Paris.
Viele Jahre gingen ins Land in denen ich noch nicht einmal in die Nähe des „El Dorados“ der Mickey Mouse- und Freizeitparks- Fans kam. Nebenbei gesagt habe ich auch nicht mehr so oft daran gedacht. Doch zu meinem 23. Geburtstag wurde ich von meiner Freundin gefragt, was ich mir wünsche und da ich zu diesem Zeitpunkt oft in Paris war, kam mir wieder mein Kinderwunsch in den Sinn. Ich bekam also eine Eintrittskarte ins Disneyland Paris geschenkt und war überglücklich.
Mit der Regionalbahn (RER A bis Marne-la-Vallee Chessy) ging es nun an einem sonnigen Tag zum 32 km von Paris entfernten Vergnügungspark, der sich bei der Kommune Marne-la-Vallée befindet. Beim Eintritt mussten wir gar nicht lange warten und kamen schnell auf die Hauptstraße, wo wir von Pluto und Goofy winkend begrüßt wurden. Schnell fiel mir die unglaubliche Vermarktungsmaschinerie von Disney auf. So gibt es gleich zu Beginn des Parks ein Duzend Merchandiseläden mit Kuscheltieren, Kostümen und Spielzeug von Disneyfiguren aller Art. Außerdem muss man nach jedem Fahrgeschäft durch solch einen Laden gehen, ob man will oder nicht.
Eine weitere Auffälligkeit ist die Musik. Wo man geht und steht erklingen aus versteckten Lautsprechern lustige Melodien aus Disneyfilmen – sogar auf der Toilette. Man soll eben überall gute Laune haben. Zum Mittag gab es – ganz Amerikanisch – Burger, Cola und Pommes für günstige 12,50 €.
Jedem der den Freizeitpark besucht rate ich eine Menge Zeit mitzubringen. Nachdem wir den ersten von 2 Themenparks mit dem Geisterhaus, der ultraschnellen Indoor- Achterbahn „Space Mountain“, der Indiana Jones- Achterbahn, dem Piratenland usw. erkundet hatten, blieb uns nur noch eine Stunde um noch ein paar Eindrücke aus dem neu errichteten Park „Disney Studios“ zu erhaschen, bevor die Türen des Disneylands um 19 Uhr geschlossen wurden. In den Studios gibt es neben einer neuen Achterbahn (Rock n‘ Roll Coaster with Aerosmith!) mehrere Hallen mit Flugsimulatoren, Videospielen und ein Museum für Filmgeschichte. Außerdem kann man sich mit modernsten Videokameras filmen lassen und wie aus Zauberhand befindet man sich in einer Disneyfilmkulisse via Bluescreen. Sehr interessant.
Nach diesem Tag war ich wirklich sehr erschöpft aber doch ziemlich glücklich mir einen alten Kinderwunsch endlich erfüllt zu haben.
