La Defense – Ausflug ins moderne Paris

Geschrieben am 30. August 2010

Paris ist eine sehr alte Stadt mit vielen alten Gebäuden. Doch es gibt auch das andere, das moderne Paris. Da Frankreich ein zentralisierter Staat ist, sich also alle wichtigen Institutionen im Dienstleistungs- Regierungs- und Verwaltungsbereich in Paris befinden, fungiert die Hauptstadt auch als „Schaltzentrale“ des Landes.

La Defense, ein supermodernes Stadtviertel oder besser gesagt ein Vorort im Nordwesten von Paris ist eines dieser Schaltzentralen. Hinter den Gebäudekolossen aus Glas und Metall befinden sich schätzungsweise 1600 Unternehmen, darunter beeindruckende 14 der 20 größten Unternehmen Frankreichs. Um die wirtschaftliche Bedeutung dieses Ortes zu unterstreichen soll erwähnt sein, dass 13 von 50 der weltweit größten Unternehmen in La Defense ansässig sind.

Besonders beeindruckend finde ich immer wieder den „Grande Arche“, den großen Bogen von La Defense. Er steht in einer Sichtachse zum Triumphbogen am Ende der Champs Elysées. Man kann mit einem Aufzug bis auf das Dach des Riesenbogens fahren, muss aber als Erwachsener gepfefferte 10 € (Stand: 2009) dafür zahlen. Ich muss sagen, dass es bedeutend günstigere und auch schönere Aussichtspunkte in Paris gibt. Architektonisch ist der Bau jedoch, wie viele andere Hochhäuser hier ebenfalls, ein sehr gelungenes Projekt und somit durchaus sehenswert.

Von hier aus kann man die vielen Treppen hinunter zur Flaniermeile „Tunnel de la Defense“ gehen und in Ruhe die Wolkenkratzer auf sich wirken lassen oder den zahlreichen Skateboardern bei ihren waghalsigen Tricks zuschauen. Als ich das erste Mal dort war konnte ich nicht glauben, dass ich in Paris bin. Es erinnert wohl eher an die Skyline einer amerikanischen Großstadt. Zugegeben, New York wäre übertrieben aber mit Boston sei ein Vergleich gewagt. Im Sommer macht es unheimlich Spaß sich zwischen die Fontainen des großen Springbrunnens zu stellen um sich ein wenig abzukühlen. Die Wasserstrahlen erreichen hier Höhnen von bis zu 7 Metern.

Für das leibliche Wohl ist hier auch gesorgt. Viele Cafés und kleinere Restaurants laden zum plaudern und verweilen im Schatten der Bürotürme ein.

Man darf sich nicht wundern, wenn man für das Metroticket von Paris Innenstadt nach La Defense (Metro 1 bis Endhaltestelle „La Defense“) mehr bezahlt als die gewohnten 1,60 € denn man kommt in die Metrozone 3 und somit in ein anderes Tarifgebiet.

Ich wünsche allen Besuchern einen angenehmen Aufenthalt im anderen, modernen Paris.