GEO Spezial Paris

Geschrieben am 10. August 2010

Die Redaktion von GEO Spezial war so freundlich mir ein Rezensionsexemplar des neuen Heftes Paris zu schicken und ich muss sagen, obwohl ich wirklich meine Paris schon ziemlich gut zu kennen, hat mir die Lektüre ausgesprochen viel Freude bereitet. Das Magzin kostet 8 Euro und ist in jedem gut sortierten Zeitschriftenladen erhältlich. Allen Parisliebhabern, -reisenden und denen, die mit dem Gedanken spielen, nach Paris zu reisen, ist dieses Heft wärmstens zu empfehlen.

Mir hat vor allem die Mischung aus Altbekanntem und Neuentdecktem, Großem und Kleinen, Geschichten und praktischen Tipps gefallen. Häufig bekommt man nur eines, werden nur die glamorösen und luxeriösen  Seiten von Paris oder die Banlieus beleuchtet, werden nur Tipps gegeben, aber kaum Geschichten erzählt oder andersrum. Das GEO Spezial Paris findet eine wirklich gute Mischung aus allem, was Paris zu entdecken gibt. Und das ist eine ganze Menge, die nicht abgebildet werden kann, sonst wäre das Magazin zum Buch geworden, das man mit Schubkarre nach Hause transportieren müsste. Aber es wird viel angedeutet und ebenso viel Freiraum gelassen. Für eigene Phantasien und eigene neugierige Blicke auf Paris.

Da ist zum Beispiel der Eiffelturm. Kein Text über Paris kommt wirklich ohne ihn aus. Doch anstatt zu x-ten Mal die Entstehungsgeschichte aufzurollen oder die geistige Elite der französischen Hauptstadt zu Wort kommen lassen, die sich darüber auslässt, wie häßlich das Teil ist, stellt GEO eine gänzlich unbekannte Seite des obligatorischen Eiffelturms da udn stellt die Männer in den Vordergrund, die dafür sorgen, dass er aussieht, wie er aussieht: Rumänische Arbeiter, die den Turm streichen. In schwindelerregender Höhe. Strebe für Strebe. 60 Tonnen Farbe. Spezialfarbe natürlich. Inklusive phantastischer Bilder von Männern ohne Nerven hoch oben über Paris.

Oder man findet auf einer Siete kurz erklärt, wie man Paris am besten fotografiert. Was man beachten muss, wie man die Kamera einstellt und welches Licht wann am besten ist. Klar hat das nicht direkt was mit Paris zu tun, aber ich will mir auch nicht noch zusätzlich eine Fotografiezeitschrift kaufen, nur weil ich ein paar nette Aufnahmen fürs Familienalbum haben möchte. Das Heft passt einfach.

Toll fand ich auch den wenn auch etwas kurzen Artikel über François Jousse, der in Paris die Sehenswürdigkeiten bestrahlt und sagt, dass dies nicht nur Beleuchtung, sondern Interpretation sei, was er da treibe. Er interpretiert die Pariser Kunstwerke wie Notre Dame oder Sacre Cour.

Oder wusstet ihr, dass ein deutscher Tourist durchschnittlich 167,80 Euro pro Tag in Paris lässt? Teure Stadt, teure Stadt.

Naja, ich muss aufpassen, dass ich jetzt nicht zu viel vorwegnehme. Kritikpunkte müssten jetzt in einer ordentlichen Rezension noch folgen. Aber ich habe nichts auszusetzen. Mir fällt nichts ein, was man besser hätte machen können. Alles geht natürlich ausführlicher, aber es soll kein Parislexikon sein, sondern ein Appetitanreger. Das Heft wird in der Pressemitteilung übrigens mit der Überschrift “Reportagen, Analysen, Insidertipps für gezielte Besuche der französischen Metropole” betitelt und ich finde das trifft es nicht ganz. Das Heft ist wärmer. Wenn auch ebenso informativ.

Bezahlt wurde ich für diese Rezension übrigens nicht. Heft umsonst, aber ohne Zwang dann auch drüber zu schreiben. Nur zur Einordnung.