Bastille
Schauplatz der französischen Revolution


Im Osten von Paris liegt die Bastille, die kleine Bastion. Liegt? Nein, dort befand sich die Bastille, denn heute erinnern lediglich der Name des Stadtviertels von Paris, der Place de la Bastille und die Métro-Station an die ehemalige, befestigte Stadttorburg, die lange Jahre als Gefängnis genutzt wurde.

Im 14. Jahrhundert erbaut, diente die Bastille in erster Linie der Verteidigung von Paris, zum Beispiel gegen die Engländer während des Hundertjährigen Krieges, und war Teil einer Befestigungsanlage. Seit der Herrschaft von Ludwig, dem XIII. wurde die Bastille als Gefängnis genutzt und dort befanden sich 80 Kerker, die teilweise unterirdisch angelegt waren. Das Gefängnis hatte beim Volk einen sehr schlechten Ruf, auch wenn die Behandlung der Gefangenen, im Vergleich zu den kursierenden Schreckensgeschichten, relativ gemäßigt war. Berühmte Insassen der Bastille waren Voltaire oder auch der Marquis de Sade.
###galleria-277###
Während des Jahres 1789 gab es immer mehr Unruhen und Aufruhr unter der französischen Bevölkerung, die sich gegen die Unterdrückung und Willkür durch den König, seine Familie und deren Ausführende richteten. Mit dem berühmten Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 begann die Französische Revolution, wobei im Laufe der nächsten Monate die Bastille – als Symbol der verhassten Herrschaft – durch das wütende Volk komplett abgerissen wurde und lediglich ein ca. 50 Zentimeter hoher Rest der Mauern stehen blieb, der aber später ebenfalls entfernt wurde. In der Bastille wurden vor der Revolution sehr viele Menschen inhaftiert, die lediglich ihren Unmut öffentlich geäußert hatten und in den Augen des Volkes unschuldig waren.

Heute findet man dort den , in dessen Boden der Verlauf des ehemaligen Gefängnisses markiert ist. Auf dem Platz steht eine 50 Meter große Bronzestatue, die an die Juli-Revolution erinnert. Auf dem Place de la Bastille befindet sich auch die Opera Bastille, die sich durch die vorwiegende Nutzung von Glas und Aluminium optisch sehr von den sie umgebenden Gebäuden, die hauptsächlich alt und dementsprechend in traditioneller Bauweise mit üblichen Materialien errichtet wurden, abhebt. Auch ihre Form ist Geschmacksache und passt nicht zu den alten Fassaden, die sie umgeben. Weitere Markierungen, die an den erfolgreichen Aufstand des französischen Volkes erinnern, findet man auf dem Bahnsteig der Métro-Station Bastille.