Weine und Flaschen – Welche Flaschenformen gibt es?

Geschrieben am 2. Oktober 2012

Bereits die alten Ägypter verstanden es Glas herzustellen. Neben Schmuck wurde Glas insbesondere zur Herstellung von Aufbewahrungsgegenständen verwendet. Erst im 17. Jahrhundert verbreitete sich der Gebrauch von Flaschen in europäischen Gefilden. Damals wurden Weinflaschen noch mit einem sehr niedrigen Boden und einem langen Hals geblasen. Mit der Zeit erhielt die Weinflasche aber die Form, die auch heute noch bei den meisten Weinen geläufig ist: die Bordeauxflasche (frz. Bordelaise). Sie besticht durch eine konische Form und breite Schultern. Übrigens wurde erst 1977 von der Europäischen Gemeinschaft das nunmehr übliche Fassungsvermögen von Weinflaschen auf 0,75l (750 ml) festgelegt.

Neben der Bordeauxflaschenform haben sich je nach Anbaugebiet und Wein auch andere Typen herausgebildet. So z.B. der Bocksbeutel, in dem insbesondere badische und fränkische Weine aufbewahrt werden. Die Form Borgognotta ist zumeist für Weine aus dem Piemont reserviert. Für deren schwere Rotweine ist die Borgognotta ideal, da die Weine ein hohes Alterungspotential besitzen und der hohe zylindrische Körper ideale Bedingungen für längere Lagerzeiten bietet. Zudem ist sie vergleichsweise sehr schwer.

Die Elsässer Flöte war einmal ausschließlich für Elsässer Weine vorgesehen. Mittlerweile werden aber auch schweizerische und österreichische Weine in diese Form abgefüllt. Die Elsässer Flöte ist eine sehr elegante, weil schmale und hohe Flasche. Sie wird zumeist in grüner Farbe hergestellt. Oftmals sind die sehr süßen Eisweine in dieser Flasche erhältlich.

Champagnerflaschen müssen sehr dicke Wände haben, da sie einigen Druck aushalten müssen. Ihr sehr dicker und sich verjüngender Hals erlaubt das fokussierte gießen des edlen Schaumweines. Zudem ist der lange, enge Hals nötig, damit sich dort die Hefe beim Gärungsprozess absetzen kann. So wie die Elsässer Flöte sind Champagnerflaschen in den meisten Fällen grün.

Eine ebenfalls sehr beliebte Form ist die Burgunderflasche. Diese Form zeichnen ein kurzer Hals und eine dickbauchige Flasche aus. Wie der Name bereits erahnen lässt, wird dieser Flaschentyp hauptsächlich für Weine aus der Bourgogne benutzt. Häufig werden Chardonnays in Burgunderflaschen gefüllt.

Da es aber nicht nur Flaschen mit einem Volumen von 750 ml gibt, folgt hier eine Auflistung von Flaschentypen auch für den etwas längeren Genuss oder den großen Durst:

  1. Piccolo - 0,2 Liter
  2. Halbe (Wein-)Flasche (halbe Bouteille) - 0,375 Liter
  3. Standard Weinflasche (Bouteille) - 0,75 Liter
  4. Literflasche - 1 Liter
  5. Doppler - 2 Liter
  6. Magnumflasche - ab 1,5 Liter
  7. Doppelmagnum - 3 Liter
  8. Jeroboam - 4,5 Liter (Bordeaux)
  9. Rehoboam - 4,5 manchmal auch bis zu 5 Liter
  10. Methusalem – 6 Liter
  11. Imperiale - 6,4 Liter (Bordeaux)
  12. Salmanazar - 9 Liter
  13. Balthazar - 12 Liter
  14. Nebukadnezar - 15 Liter
  15. Goliath - 18 Liter