Père Lachaise ist ein wundervoller Ort

Geschrieben am 19. Februar 2010

Ich war heute mit meiner Freundin auf dem Friedhof Père Lachaise, einem der berühmtesten Friedhöfe auf der Welt. Aber nicht das hat uns dort hin getrieben, sondern Bilder wie die oben, die ich dort heute geknipst habe. Im Internet recherchiert war ich begeistert von dem Durcheinander und dem Charme dieses Friedhofs. ich bin nämlich eigentlich kein besonders großer Freund von Friedhofsbesuchen. Irgendwie sind die in Deutschland doch fast alle gleich, sieht man Mal von einer Hand voll nicht zerstörter jüdischer Friedhöfe ab.

Père Lachaise ist anders als die geordneten und gepflegten Friedhöfe in Deutschland. Père Lachaise liegt mitten in Paris und ist umgeben von einer hohen Mauer. Man betritt den Friedhof und es hallt noch der Verkehr herüber. Aber je weiter man in diesen Ort der Stille eintaucht, desto weiter fühlt man sich von Paris entfernt, auch wenn man bald schon wieder auf die Mauern und den Pariser Lärm stößt. Aber inmitten all dieser Grüften und Gräber herrscht eine Atmosphäre, die kaum zu beschreiben ist. Ruhig und friedlich. Schön und vertraut.

Père Lachaise ist nicht gruselig oder sonst wie wegstoßend, es ist kein Ort der Toten, sondern ein Ort des Erinnerns, des zu sich findens. Es ist ein Ort, an dem ich mich gerne hinsetze und Lese oder schreibe. Ein Ort an dem das Auge immer wieder etwas Neues entdecken kann und doch nicht gehetzt wird von grellen Farben und lauten Motiven. Grau und San, Moos und Stein, Gitter und Gassen.

Père Lachaise ist ein wundervoller Ort und doch ein Friedhof. Dass hier auch Persönlichkeiten wie Balzac und Jimmy Morrison begraben sind und jährlich unzählbare Fans dorthin pilgern, hat mich wenig interessiert. Ich war dort wegen der Atmosphäre.

Warum ihr dort hingehen werdet, weiß ich nicht, aber ihr solltet. Ein Parisbesuch ohne Père Lachaise ist nicht komplett gewesen.