Ja mir san mim Radl do – Paris steigt aufs Rad um und löst akute Verkehrsprobleme

Geschrieben am 23. Juli 2012

Seit einigen Jahren versuchen politisch Verantwortliche der Stadt Paris ihren Bürgern die öffentlichen Verkehrsmittel schmackhaft zu machen. Dadurch soll die Stadt nicht nur ein grüneres Image erhalten, sondern auch die proppenvollen Straßen entlasten werden. Diese Ziele stellen sich langsam ein, wenn auch nicht durch Busse und Metros.

Paris steigt aufs Fahrrad um: Fast 25.000 Fahrräder an 1400 Stationen stehen Einwohnern und Touristen in ganz Paris zur Verfügung. Während sich die Blechkarawanen langsam durch den Feierabendverkehr schieben, radeln die wirklich coolen und trendigen Pariser mit ihren Bikes durch die City. Für einen Jahresbeitrag ab 29 Euro kann sich jeder eine Vélib’-Karte holen und an jeder der vielen Stationen ein Fahrrad leihen. Die ersten 30 Minuten der Entleihzeit sind sogar kostenlos. Danach muss bezahlt werden, wobei der Tarif stündlich ansteigt. Wer Vielfahrer ist, kann sich auch ein Passion-Ticket kaufen, das zehn Euro teurer ist, jedoch die kostenlose Nutzung des Fahrrads für die ersten 45 Minuten erlaubt. Wie bei allen öffentlichen Verkehrsmitteln gibt es auch hier Tages- und Wochentickets sowie Ermäßigungen.

Erst vor einigen Tagen feierte das staatliche Projekt Vélib’ seinen fünften Geburtstag. In dieser Zeit wurde der öffentliche Fahrradverleih immer mehr zum Erfolg. Nebenwirkungen sind die Zunahme der Verkaufszahlen von Fahrrädern, denn immer mehr Pariserinnen und Pariser erlauben sich den täglichen und dauerhaften Fahrradspaß.

Leider ist die Pariser Infrastruktur nicht für einen solchen Boom ausgelegt, denn noch immer fehlt es an vielen Orten an Fahrradwegen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass dieses Problem in den nächsten Jahren behoben wird. Und bald wird es dann vielleicht möglich sein ein paar Runden um den Triumphbogen mit dem Fahrrad zu drehen, ohne lebensmüde zu sein.

Mehr Informationen (z.B. Ticketpreise) zum Vélib’-Fahrradverleih gibt es hier.