Frühlingshafte Temperaturen in Zentralfrankreich.

Geschrieben am 3. Januar 2012

Bericht aus der Bourgogne.

Die Silvesterreisegruppe ist aus Cheu wiedergekehrt. Wie im Blogeintrag vom 19. Dezember versprochen, folgt hier der Bericht über eine Möglichkeit, Silvester abseits von Böllern, Luftschlangen und Menschengerangel zu feiern.

Cheu ist ein kleines Dorf in der Bourgogne, etwa 20km von der Stadt Auxerre entfernt. Unweit von Cheu gibt es zahlreiche Weinanbaugebiete, die für ihren hervorragenden Chablis bekannt sind.

Treffpunkt zur Abfahrt nach Cheu war Frankfurt, von wo aus wir uns mit einem gemieteten Van aufmachten. In weiser Voraussicht hatten fast alle an Wärmflaschen, dicke Wollsocken und in einem Fall sogar an Thermounterwäsche gedacht.

Dank frühlingshafter Temperaturen kamen wir fast ohne Umwege nach etwa 10-stündiger Fahrt in Cheu an. Nachdem die Zimmer verteilt waren, begann der Kampf um die wenigen Elektroheizungen, denn nicht in jedem Zimmer gab es einen Kamin. Unglücklicherweise produzierte der Kamin im Wohnzimmer weniger Wärme, als vielmehr beißenden Rauch. Dank durchschnittlicher 10 Grad war dies aber nicht weiter schlimm.

Die Tage füllten wir mit langen Spaziergängen, einem Ausflug nach Auxerre und Weinverkostungen. Der Silvesterabend selbst verlief ebenfalls sehr ruhig. Auf den Strassen war niemand zu sehen oder zu hören. Es war tatsächlich mein erstes Silvester, bei dem ich selbst um Punkt Mitternacht kein Gegröle oder zahllose Böllersalven gehört habe.

Wer das Jahr entspannt ausklingen lassen möchte, dem ist ein Kurztrip ins provinzielle Frankreich sehr zu empfehlen. In der Gegend gibt es viele Landhäuser, die man mit etwas Glück sehr preiswert mieten kann. Zumeist sind diese großflächig geschnitten, so dass auch mehrere Personen den Silvesterabend geruhsam feiern können. Auch dieses Jahr wird Cheu nicht nur zur Sommerzeit, sondern auch nach Weihnachten wieder eine attraktive Alternative für mich sein.

Nun muss ich erst einmal diverse Onlineausgaben von Magazinen studieren, denn wir waren für sechs Tage gänzlich von der Außenwelt abgeschottet. Internetzugang gab es sympathischerweise nicht und auch der Handyempfang war auf einige wenige Flecken auf dem Hof beschränkt.