Backstage beim Literaturbetrieb.
Wovon lassen sich bekannte Autoren inspirieren, wenn sie ein neues Buch in Angriff nehmen? Wie sieht ihre Arbeitsweise aus? Womit beschäftigen sie sich, zwischen den Arbeitsphasen? Welche Musik hören sie möglicherweise in einer Schaffensphase? Schreiben sie am Computer oder mit der Hand? Wieviele Entwürfe braucht es durchschnittlich, bis ein Manuskript dem Verleger geschickt wird? Diese und ähnliche Fragen werden möglicherweise auf dem Assises Internationales du Roman, dem internationalen Literaturfestival in Lyon beantwortet.
Das Assises Internationales du Roman bietet jährlich einen Blick hinter die Kulissen des Literaturbetriebes. Vom 28. Mai bis 3. Juni finden die Lesungen, Diskussionsrunden, Animationen und Buchvorstellungen im Rahmen des Lyoner Literaturfestivals statt, das mehr ist als eine unüberschaubare und anonyme Buchmesse. Hier ist alles familiärer. Es sind nicht die riesigen Zuschauermengen, die in die Säle und Räume des Les Subsistances strömen, was die zahlreichen Veranstaltungen auch zu intimeren Events werden läßt.
Nicht nur die belletristische Literatur wird hier verhandelt. Auch Sachbücher aus Geschichte, Philosophie, Politik und Kunst werden vorgestellt und besprochen. Die thematische Bandbreite ist enorm und die Liste der geladenen Literaten und Autoren beeindruckend.
Die Inhalte des Literaturfestivals in Lyon sind selbstverständlich nicht auf die frankophone Literatur beschränkt. Autoren aus aller Welt sind auch wieder zum diesjährigen Assises Internationales du Roman, mit dem Themenschwerpunkt “Grenzüberschreitung”, geladen.
Veranstalter des mittlerweile 6. Bibliophilentreffens sind die Zeitung Le Monde und Villa Gillet. Ort der Veranstaltung ist das Les Subsistances im Stadteil Pentes de la Croix-Rousse im 1. Arrondissement. Direkt am Ufer der Rhône, am Quai Saint-Vincent, treffen sich für sieben Tagen Schriftsteller und Leser aus aller Welt. Eine bereits sehr lange, allerdings nicht ganz vollständige Auflistung der erwarteten Schriftsteller gibt es hier. Darunter sind z.B. der Kolumbianer Juan Gabriel Vásquez, dessen Roman Die Informanten mit dem Alfaguara-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Oder Alexis Jenni, der im letzten Jahr mit dem Prix Goncourt, dem wohl wichtigsten französischen Literaturpreis geehrt wurde.
Wer ein paar entspannte Tage in Lyon mit einem exquisiten Kulturprogramm verbringen möchte, dem sei das Assises Internationales du Roman sehr an das Leserherz gelegt.
Mehr Informationen zum Literaturfestival in Lyon gibt es hier.
Das Programm zur Veranstaltung gibt es hier.
